Seebäderschiff Wappen von Hamburg
Maßstab: 1:250
Schwierigkeitsgrad: mittel
Größe (LxBxH): 440x63x132 mm
Ein Modell dieses bekannten Schiffs war lange überfällig. Die elegante Rumpfform stellt eine echte Herausforderung an den Konstrukteur eines solchen Modells. Eine Herausforderung, die Carsten Horn gekonnt gemeistert hat. Ein echtes Schmuckstück, dass sich hervorragend bauen läßt.
Die Wappen von Hamburg ist sicher ein besonderes Schmuckstück im Programm des HMV. Das Vorbild ist bekannt und viele sind selbst schon auf diesem Schiff nach Helgoland gefahren. Aber auch das Schiff an sich ist überaus interessant. Die elegante Rumpfform, die nur auf den ersten Blick beinahe einfach anmutet, ist äußerst schwierig im Modell umzusetzen. Eine grobe Vereinfachung kommt für ein HMV Modell nicht in Frage und daher hat der Konstrukteur Carsten Horn den komplexen Rumpf vobildgetreu und äußerst passgenau abgewickelt.
Der Rumpf selbst läßt sich erstaunlich gut bauen, wenn man sich zum einen an die Anleitung hält und zum anderen ausgiebig Zeit nimmt, die Bordwände so zu formen, dass sie exakt am Spantengerüst anliegen. Ist dieser Part gemeistert, geht der Spaß erst richtig los und bei der schönen und gleichmäßigen Detaillierung dieses grafisch hervorragenden Bogens kommt einfach nur Freude auf.
Die Modellhighlights:
- vorbildgetreue Rumpfkonstruktion
- Bordwände ohne Schnittlinien
- detaillierte Rettungsboote
- Sitzbänke an Oberdeck
- detaillierte Ankerwinde
- separate Handläufe für Relinge
- filigrane Mastdetails
Produkttyp | Kartonmodell |
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Hersteller | HMV Hamburger Modellbaubogen Verlag |
Maßstab | 1:250 |
Konstrukteur | Carsten Horn |
Schwierigkeitsgrad | mittel |
Bogenformat | DIN A4 |
Bögen | 12 |
Teile | 1311 |
Länge | 440 mm |
Breite | 63 mm |
Höhe | 132 mm |
Anleitung | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Bildbauanleitung |
Technische Daten:
- Bauwerft: Howaldtswerke Hamburg
- Baujahr: 1965
- Eigner: HADAG Seetouristik und Fährdienst AG, Förde Reederei Seetouristik GmbH & Co KG
- Länge ü. A.: 109,60 m
- Breite: 15,00 m
- Tiefgang: 4,17 m
- Verdrängung: 4438 BRT
- Geschwindigkeit: 22 kn
- Motoren: 2x MAN-Dieselmotor
- Leistung: 10.160 PS (7.473 kW)
- Passagiere: 1.800 Personen
Als die Wappen von Hamburg am 16.2.1965 vom Stapel lief, war sie das dritte Seebäderschiff das innerhalb von 10 Jahren mit diesem Namen gebaut wurde. Pünktlich zum Saisonstart für den Helgolandverkehr wurde sie an die HADAG übergeben und als größtes deutsches Seebäderschiff auf der Strecke Hamburg-Cuxhaven-Helgoland im Fährbetrieb eingesetzt. Als schnellstes Schiff der deutschen Helgolandflotte wurde sie mit dem blauen Band der selbigen ausgezeichnet.
Beim Bau der Wappen von Hamburg hatte man, wie auch bei ihrer Vorgängerin, Kabinen und weitere Einrichtungen mit eingeplant, die einen Einsatz als exklusives Kreuzfahrtschiff ermöglichen sollten. Die Idee bei HADAG war, das Seebäderschiff ausserhalb der Saison zu verchartern. In ihrem ersten Winter 1965/66 fuhr sie als Lucaya in der Karibik, was jedoch der einzige Ausflug bleiben sollte, da die Kreuzfahrteinrichtungen an Bord den Ansprüchen der amerikanischen Gäste nicht genügten.
Zum Saisonstart 1966 war sie zurück in Norddeutschland und nahm wieder den Fährbetrieb nach Helgoland auf. Bis 1983 täglich ab Hamburg, ab 1983 täglich ab Cuxhaven und an Wochenenden ab Hamburg.
Für die Winterzeit wurde für das schöne Seebäderschiff eine neue Beschäftigung gesucht. HADAG entschied sich schließlich dafür, dass die Wappen von Hamburg im Winter an den Landungsbrücken in St. Pauli festmachte und dort als Restaurant und Hotelschiff lag. Bis 1982 war sie dort jeden Winter anzutreffen.
Anfang 1982 hatten sich die finanziellen Probleme der HADAG derartig verschärft, dass man sich entschloss, die Wappen von Hamburg lieber aufzulegen um Kosten zu sparen. Am 3.10.1982 fand die letzte Fahrt unter der Flagge der HADAG statt.
Die Förde Reederei Seetouristik in Flensburg, die von der HADAG den Helgoland-Verkehr übernahm, kaufte auch die Wappen von Hamburg und setzte sie unter gleichem Namen im Fährverkehr nach Helgoland ein.
Zu den Highlights einer jeden Helgolandreise gehörte das für Seebäderschiffe typische Ausbooten in Helgoland. Dort werden Passagiere von Börtebooten, ca. 10 Meter langen Holzboote mit Platz für 40 Gäste, abgeholt und zur Insel gebracht. Der Umstieg von Schiff in Börteboot erfolgt auf Wasserhöhe und ist im Vergleich zum Aus- und Einsteigen im Hafen ein einmaliges Erlebnis.
Aufgrund der seit Anfang der 90er Jahre zurückgehenden Passagierzahlen entschloss man sich bei der FRS dazu, die Wappen von Hamburg nach der Saison 2006 außer Dienst zu stellen. Die Cuxhaven-Helgoland Route wurde zunächst von der Atlantis und seit 2016 von der mit Flüssigerdgas betriebenen Helgoland befahren.
Nach ihrer Außerdienststellung wurde die Wappen von Hamburg an die Mercator Shipping Corporation verkauft und in Mercator II umbenannt. Sie wurde nach Bremerhaven verlegt und sollte in ein exklusives Kreuzfahrtschiff umgebaut werden. Zahlungsschwierigkeiten der Mercator Shipping Corporation sorgten alsbald dafür, dass die Umbauarbeiten am Schiff eingestellt wurden. Für beinahe 2 Jahre lag der Rumpf fast komplett ohne Aufbauten im Fischereihafen in Bremerhaven, ehe sie im November 2010 ins dänische Esbjerg zum Abwracken geschleppt wurde.
Unser besonderer Dank geht an Ralf Thorein, der das vorbildgetreue Modell durch Fotos, Unterlagen und detailliertes Hintergrundwissen wesentlich mit ermöglicht haben.