Schlepper Merkur/Vulkan
Maßstab: 1:250
Schwierigkeitsgrad: mittel
Größe (LxBxH): 178x35x75 mm
Die beiden Schlepper Merkur und Vulkan sind allein schon durch Ihre Größe beeindruckend. Aus dem Bogen lassen sich beide Modelle bauen. In der zweiten Auflage fanden einige Verbesserungen zur Baubarkeit Berücksichtigung.
Die beiden Schlepper Merkur und Vulkan wurden von Peter Brandt mit Blick auf den Schnelldampfer Bremen entwickelt. Mehr als einmal hing der Ozeanriese am Haken dieser kraftvollen Boliden. Aber auch ohne Schiff an der Trosse machen die Schlepper eine gute Figur. Das beiliegende Flaggenalphabet bietet weitere Möglichkeiten zur Gestaltung.
Zur zweiten Auflage wurde der Bogen komplett überarbeitet und teilweise auch baulich verändert. Selbst die Dampfmaschine kann mitgebaut werden und ist tatsächlich bei geöffneten Luken auch gut sichtbar. Die wunderschöne Farbgebung und der präzise Druck machen diese beiden Schlepper zu echten Schmuckstücken.
Die Modellhighlights:
- 2 Modelle enthalten
- detaillierte Ankerwinde
- Flaggenalphabet für Darstellung über die Toppen geflaggt.
- Reling mit Persenning
- mit Feuerlöschmonitor
- mit detaillierter Dampfmaschine
Produkttyp | Kartonmodell |
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Hersteller | HMV Hamburger Modellbaubogen Verlag |
Maßstab | 1:250 |
Konstrukteur | Peter Brandt |
Schwierigkeitsgrad | mittel |
Bogenformat | DIN A4 |
Bögen | 5 |
Teile | 766 |
Teile ohne Alternativteile | 554 |
Länge | 178 mm |
Breite | 35 mm |
Höhe | 75 mm |
Anleitung | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Bildbauanleitung |
Technische Daten:
- Stapellauf: Merkur 26.2.1913, Vulkan 28.3.1912 bei Meyerwerft Papenburg
- Ablieferung:
- Merkur 13.5.1913 als Loewer an die HAPAG
- Vulkan 28.3.1913 als Wendemuth an die HAPAG
- Länge: 42,30 m pp
- Breite: 8,50 m
- Verdrängung: BRT 1395
- Antrieb: 1 Dreifachexpansionsmaschine
- Maschinenleistung: 1200 PS
- Geschwindigkeit: 12 kn
- Besatzung: 13 Mann
Die spätere Merkur fuhr als Loewer ab 1913 bei der HAPAG und wurde ab 1922 bereedert von der Bugsier-Reederei u. Bergungs A.G., Hamburg. 1926 wurde sie an Lütgens & Reimers, Hamburg, übertragen. Am 22.11.1929 wurde die Loewer vom Norddeutschen Lloyd, Bremen für die Assistenz der neuen Schnelldampfer Bremen/Europa angekauft und in Merkur umbenannt.
Zu einem tragischen Unglück kam es am 12.5.1934, als die Merkur wie schon viele Male den Passagierdampfer Albert Ballin in den Weserstrom geleiten soll. Zusammen mit drei weiteren Schleppern wurde das Leinenmanöver wie gewohnt durchgeführt. Nachdem die Albert Ballin im Strom mit eigener Kraft Fahrt aufnimmt, warfen die Heckschlepper ihre Leinen los, dann der Backbordschlepper und zum Schluß die Merkur. Anschließend sollte Merkur die Hafenlotsen von der Albert Ballin an Bord nehmen. Die Strömung drückte den Schlepper jedoch quer vor die gewaltige Albert Ballin. Warum das Maschinenmanöver "Maschine voraus" von den Maschinisten nicht entsprechend ausgeführt wurde, konnte nie geklärt werden, da beide Maschinisten das Unglück nicht überlebten. Albert Ballin rammte den Schlepper Merkur und drückte das Schiff sofort unter Wasser. An dieser Stelle hatte die Albert Ballin nur zwei Meter Wasser unter dem Kiel und der Ozeanriese fuhr über den Schlepper hinweg, wobei Merkur völlig zerstört wurde. Fünf Personen flogen bei dem Unglück regelrecht von Bord und konnten gerettet werden. Acht weitere Menschen waren im Inneren des Schiffes eingeschlossen und überlebten das Unglück nicht. Besonders tragisch war, dass die Frau des Kochs ihren Mann von der Arbeit abholen wollte und für das Ablegemanöver noch einmal schnell mit an Bord gekommen war. Beide waren während des Schleppmanövers unter Deck, da der Aufenthalt an Oberdeck für unbefugte Personen verboten war. Sie überlebten das Unglück nicht.
Die Merkur kam am Heck der Albert Ballin kieloben wieder zum Vorschein. Eine ganze Anzahl von Schleppern eilte zur Hilfe und man bemühte sich fieberhaft, eventuelle Überlebende aus dem Schiffsrumpf zu retten. Doch die Mühen waren vergeblich und nachdem mit Schneidbrennern ein Loch in den Steven geschnitten wurde, sank die Merkur trotz zahlreicher Halteleinen auf den Boden des Fahrwassers. Die Bergungsarbeiten wurden von Bugsier mit den Schleppern Kraft und Wille durchgeführt. Es dauerte jedoch vier Wochen, bis das Wrack endlich im Kaiserdock II abgesetzt werden konnte. Die Überreste des Schleppers wurden verschrottet.
Auch die Vulkan fuhr zunächst bei der HAPAG. Sie lief unter dem Namen Wendemuth und wurde ebenfalls ab 1922 von der Bugsier-Reederei u. Bergungs A.G., Hamburg bereedert. Am 3. September 1924 kenterte und sank Wendemuth bei der Position Elbe 1. Sie wurde jedoch schon im Oktober durch die Bugsier in Hamburg gehoben und war im Dezember wieder in Fahrt. 1926 wurde sie an Lütgens & Reimers, Hamburg, übertragen. Zusammen mit ihrer Schwester wurde Wendemuth vom Norddeutschen Lloyd, Bremen angekauft und in Vulkan umbenannt. Wie viele Schleppfahrzeuge wurde auch die Vulkan 1940 in den Dienst der Kriegsmarine gestellt. Sie war unter anderem für das Unternehmen „Seelöwe“ vorgesehen. Am 20.9.1941 sank die Vulkan nach einem Minentreffer bei Le Havre. Es entstand Totalverlust, zwei Seeleute starben.
Unser Modell zeigt die beiden Schlepper im Zustand von 1929.