Lotsenversetzdampfer Ditmar Koel
Maßstab: 1:250
Schwierigkeitsgrad: mittel
Größe (LxBxH): 222x38x103 mm
Die Ditmar Koel mit Ihrem auffälligen Schriftzug „ELBE“ an der Bordwand ist ein echter Hingucker und ein wahres Kleinod in jeder Modellsammlung. Die detaillierte Konstruktion und Grafik ist dennoch auch für weniger geübte Modellbauer geeignet.
Die Anleitung ist mit übersichtlichen 3D-Abbildungen versehen, bei denen in einzelnen Bauschritten die Anbringung aller Teile inkl. Teilenummer beschrieben wird. Originalfotos und technische Zeichnungen ergänzen die umfangreiche Anleitung.
Die Modellhighlights:
- Detaillierte Ankerwinde
- Vier Beiboote, zwei davon mit Ruderbänken
- Filigraner offener Steuerstand mit Druckknopfsteuerung
- Rettungsflöße
- Oberlichter, die geöffnet darstellbar sind
- Positionslaternen im Mast
- Fein detaillierte Anker
Produkttyp | Kartonmodell |
---|---|
Hersteller | HMV Hamburger Modellbaubogen Verlag |
Maßstab | 1:250 |
Konstrukteur | Peter Brandt |
Schwierigkeitsgrad | mittel |
Bogenformat | DIN A4 |
Bögen | 4 |
Teile | 603 |
Teile ohne Alternativteile | 425 |
Länge | 222 mm |
Breite | 38 mm |
Höhe | 103 mm |
Anleitung | Deutsch, Englisch, Bildbauanleitung |
Technische Daten:
- Bauwerft: H.C. Stülken&Sohn Hamburg
- Indienststellung: August 1935
- Länge: 55,40 m
- Breite: 6,40 m
- Verdrängung: 670 Brt
- Antrieb: 2 Expansions-Dampfmaschinen auf zwei Schrauben arbeitend, zusammen 1870 PS
- Geschwindigkeit: 13 Kn
- Besatzung: 32
- Unterbringungsmöglichkeiten für 46 Lotsen
Die geographischen Verhältnisse und die Gezeiten-strömungen vor unseren Küsten, insbesondere an den Flußmündungen der Nordsee, u.a. Elbe, Weser, Jade und Ems, erfordern, dass die dort ein- und auslaufenden Seeschiffe zwecks sicherem Passieren einen Lotsen an Bord nehmen. Bei einigen Gewässern wie z. B. dem Nord-Ostsee-Kanal und im Hamburger Hafen besteht sogar Lotsenzwang. Diese Lotsen, die entweder verbeamtet oder in Lotsenbrüderschaften zusammengeschlossen sind, müssen mindestens sechs Jahre nach Erwerb des Kapitänspatents auf großer Fahrt gefahren sein und neben einer Lotsenprüfung spezielle Zertifikate der Seeberufsgenossenschaft nachweisen, um ihre Zuverlässigkeit zu garantieren. Außerdem ist eine gründliche Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten, der Wasser- und Strömungsverhältnisse, Mar-kierungen durch Seezeichen u.a. Voraussetzung.
Die Geschichte des Lotsenwesens reicht zurück bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts. Erstmalig war bereits im Jahre 1610 von einem Pilote und der Formel eines sogenannten Piloteneides bei der Stadt Cuxhaven die Rede. Diese Piloten waren seinerzeit für das Lotsenwesen selbst verantwortlich und mußten die Lotsenfahrzeuge, Galiote genannt, selbst stellen und von den Lotsgeldern unterhalten.
In der neueren Zeit unterliegt das Lotsenwesen den Wasser- und Schifffahrtsdirektionen, die auch die Lotsenfahrzeuge beschaffen und unterhalten.
Bis zum Jahre 1893 wurde der Lotsenversetzdienst nur mit Segelfahrzeugen, den Lotsenschonern vorge-nommen, ab dann wurde erstmals ein Lotsen-dampfer, die Capitain Karpfanger in Betrieb genommen, dem 1898 ein zweiter, die Simon von Utrecht folgte. 1914 kam dann die erste Ditmar Koel hinzu.
Nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren erforderten die steigenden Ansprüche in der Schifffahrt, die Lotsendampfer möglichst schon weit vor der Flussmündung zu stationieren; im Falle der Elbmündung also in der Nähe des Feuerschiffes Elbe 1. Somit wurden in den Jahren 1926 und 1927 zwei neue seetüchtige Fahrzeuge beschafft: die Kersten Miles und die Simon von Utrecht, die den ersten Dampfer gleichen Namens ersetzte. Diese Fahrzeuge waren ca. 500 Brt. groß und hatten Unterkünfte für jeweils 44 Lotsen.
Anfang 1934 wurde die Ditmar Koel vom Dampfer Peter Vith gerammt und dabei so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr eingesetzt werden konnte. Daraufhin wurde ein neues Schiff gleichen Namens in Auftrag gegeben, das in Größe und Länge die bisherigen Fahrzeuge noch einmal übertraf. Im September 1935 wurde das neue Lotsenversetz-schiff Ditmar Koel (unser Modell) in Dienst gestellt.
Neben verschiedenen technischen Neuerungen, die man in den Neubau einfließen ließ, hatte dieser auf der Kommandobrücke am Steuerstand anstatt eines Steuerrades eine damals hochmoderne Druckknopfsteuerung erhalten.
In ihrer relativ kurzen Dienstzeit hatte die Ditmar Koel u.a. drei Zusammenstöße mit anderen Dampfern. Zuletzt wurde sie im Februar des Jahres 1945 doch noch an die Kriegsmarine abgegeben und ging kurz darauf am 14.02.1945 durch Minentreffer bei einem Osteinsatz in der Pommerschen Bucht verloren.