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Kartonmodellbau ist der dreidimensionale Bau von Modellen aus Papier bzw. Karton. Die Modelle sind gedruckt und werden in gebundener Form oder als Loseblattsammlung angeboten. Die Bauteile werden ausgeschnitten, gerillt, gefalzt und dann nach Anleitung zusammengeklebt. Die Ergebnisse reichen von einfachen Kindermodellen bis hin zu hochdetaillierten, maßstabsgetreuen Modellen, die den Vergleich mit Modellen aus anderen Materialien nicht zu scheuen brauchen und diese teilweise weit übertreffen. Dabei ist das Besondere am Kartonmodellbau, dass in der Regel keine Bemalung notwendig ist und allein schon durch Grafik ein hoher Detaillierungsgrad errecht wird.

Als Abonnent des HMV Club erhalten Sie nicht nur drei Magazine im Jahr, bei denen es natürlich in erster Linie um HMV Modelle geht, aber auch um Entwicklungen, Marktbetrachtungen, Vorbilder und Hintergründe. Der Schwerpunkt liegt naturgemäß im maritimen Bereich - dem Schwerpunkt des HMV. Zusätzlich zu den drei Magazinen erhält jeder Abonnent aber auch ein Jahresmodell in einer limitierten Sonderauflage, die nur für diesen Club produziert wird und sonst nicht erhältlich sind. Die Jahresmodelle sind begehrt und gesucht. Das Abonnentment kann über unseren Onlineshop bestellt werden und verlängert sich automatisch jedes Jahr. Aus organisatorischen Gründen gilt das Abonnement immer für ein Kalenderjahr.

Lasercutsätze sind in der Regel separat erhältliche Zurüstsätze zu Kartonmodellen, mit denen das Modell entweder einfacher gebaut werden kann, oder aber zusätzlich vereinfacht werden kann. Dabei sind die Ansätze der Hersteller unterschiedlich. Die Lasercutsätze des HMV sind sehr umfangreich und enthalten viele Teile, die zwar auch im Bogen enthalten sind, aber im Lasercutsatz in detaillierter Form angeboten werden. Die Verarbeitung ist einfacher der Detaillierungsgrad des Modelles erhöht sich merklich. Insbesondere Relingteile, Niedergänge und andere Teile mit feinen Durchbrüchen sind in dieser Feinheit kaum auszuschneiden. Die Lasercutsätze des HMV sind darüberhinaus farbig und enthalten teilweise auch zusätzliche Teile, die im Bogen nicht enthalten sind. Andere Hersteller wählen einen anderen Weg und es ist daher sinnvoll, sich vorher genau anzusehen, was im Lasercutsatz tatsächlich enthalten ist. Einige Hersteller aus Polen bieten z. B. vorwiegend Verstärkungsteile an, die beim Bau aus dem Bogen sonst auf stärkere Pappe augezogen und dann ausgeschnitten werden müssen. Ein genauer Blick auf die Abbildungen beim Artikel geben Aufschluss.

Der Einstieg in den Kartonmodellbau ist einfach und am Anfang wird nur wenig Werkzeug benötigt. Als solide Grundausstattung gilt: Schneidmatte, Stahllineal, Skalpell oder Cutter, feine Bastelschere, Graviernadel oder ähnliches zum Rillen der Bauteile und eine Pinzette. Wer Gefallen an dem Hobby findet, ist aber gut beraten, sich in unserer Werkzeug Rubrik umzusehen und sich ein kleines Sortiment spezieller Werkzeuge für den Kartonmodellbau zuzulegen. Aber selbst bei langsjährigen Profis ist der Inhalt der Werkzeugkiste meist sehr überschaubar.

Wir empfehlen, mit zwei Klebstoffen zu arbeiten. Für große Flächen, Verdopplungen, Verstärkungen, Spantengerüste und ähnliches nutzen wir gerne Uhu Alleskleber. Kleinteile werden bei uns aber mit Kittifix angeklebt. Kittifx trocknet beinahe rückstandsfrei weg, so dass die Verklebung immer perfekt aussieht. Der Klebstoff ist jedoch auf Wasserbasis und beim Aufkleben eines Decks kann es z. B. schnell zur Wellenbildung kommen. Uhu hingegen ist auf Lösemittelbasis und hervorragend für derartige Verklebung geeignet.

Der Schraublocher ist ein phantastisches Werkzeug zum Ausstanzen von kleinen Kreisen bis zu 5mm Durchmesser. Mit dem Messer sind solche Kreise kaum exakt auszuschneiden, der Schraublaucher aber macht diese Arbeit sehr einfach und präzise. Wir empfehlen das Original aus Japan, welches zwar teurer ist, aber durch seine bessere Verarbeitung und Langlebigkeit überzeugt. Die günstigere Variante ist jedoch hervorragend zum Testen geeignet und auch mit diesem Werkzeug lassen sich ordentliche Ergebnisse erzielen.

Diese Frage wird oft gestellt und ist doch so schwierig zu beantworten. Als Faustregel hat sich jedoch gezeigt, dass von den meisten Modellbauern 10 bis 20 Bauteile pro Stunde verbaut werden. Dabei sind es bei Architekturmodelle und einfachen Modellen eher 10 Teile, bei hochdetaillierten Schiffen eher 20 Teile. Ein Schiff vom HMV mit 500 Teilen läßt sich also in ca. 25 Stunden bauen. Für die Frauenkirche von Schreiber mit 269 Teilen wird man aber ungefährt ebensolange benötigen.

Neueinsteiger in das Hobby sollten sich vom Schwierigkeitsgrad 5 fernhalten und eher bei Modellen im Schwierigkeitsgrad 2 bis 3 umschauen. Es ist sinnvoll, sich langsam zu steigern. Dabei spielen aber auch die Größe des Modells, der Hersteller und die Anzahl der Teile eine große Rolle. Für das Bauen mit Kindern empfiehlt sich die Auswahl von Modellen des Schwierigkeitsgrads 1 bis maximal 2.

Für manche eine beinahe philosophische Frage. Auch wenn sich in den meisten Werkzeugboxen beides befindet, hat jeder Modellbauer doch seine Vorliebe. Wir schneiden lieber mit dem Skalpell - vorzugsweise mit dem D1000. Aber auch der Einsatz einer Silhouettenschere als Lieblingswerkzeug stellt nichts verwerfliches dar. Ausprobieren bringt hier die eigenen Vorlieben zu Tage.

Immer mehr Hersteller bieten neben den herkömmlichen Kartonmodellen auch Lasercutmodelle an. Diese Modelle bestehen komplett aus lasergeschnittenen Teilen, die dann nur noch herausgedrückt und verklebt werden müssen. Dabei sind einige dieser Modelle farbig, andere müssen jedoch bemalt werden.

Das Färben von Schnittkanten gehört sicher in den Bereich fortgeschrittenen Kartonmodellbaus. Die Wirkung, die damit erzielt werden kann, ist jedoch enorm. Wir empfehlen die von uns angebotenen Aquarellstifte von Faber Castell. Sie sind sehr einfach zu handhaben, ziehen normalerweise nicht in den Karton und bieten eine ausreichende Palette an Farbtönen. An Modellen, deren Schnittkanten nicht behandelt wurden, blitzen immer wieder die weissen Kanten auf. Besonders bei dunkleren Vorbildern kann das ein störender Effekt sein. Mit der Behandlung der Schnittkante vor dem Verkleben in einem Farbton, der der gedruckten Fläche ähnlich ist, läßt sich die weisse Kante hervorragend verstecken und die Wirkung des Modells wird enorm verbessert. Einfach mal ausprobieren. Dabei ist es nicht notwendig, immer den genau passenden Farbton zur Hand zu haben. Ein Set mit 6 oder 12 Farben reicht für den Anfang und man kann mit einem ähnlichen Farbton schon erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Kartonmodelle halten sich - und wir haben schon Modelle gesehen, die über 60 Jahre alt waren und immer noch wie frisch gebaut aussahen. Grundsätzlich sollte man seine Modelle aber vor drei Dingen schützen: Licht, Staub, Wasser. Insbesondere Sonnenlicht läßt auf Dauer jedes Kartonmodell ausbleichen. Auch wenn hochwertige Modelle mit Farben gedruckt werden, die kaum ausbleichen, ist auf Dauer doch zu sehen, wie die Farbe an Leuchtkraft verliert. Eine Aufbewahrung außerhalb direkter Sonneneinstrahlung ist also empfehlenswert. Staubschutz durch einen Vitrinenschrank ist empfehlenswert, noch besser ist natürlich eine Einzelvitrine, die verschlossen wird. Eine Vitrine aus Acryl bietet materialbedingt übrigens noch einen zusätzlichen UV-Schutz für das Modell. Der Kontakt ist natürlich in jedem Fall zu vermeiden.

Der Einsatz von UV-Schutzlack schützt das Modell gleichzeitig vor UV-Strahlung und vor dem Fesetzen von Feinstaub auf der Oberfläche. Man sollte jedoch unbedingt ausprobieren, ob sich der UV-Schutzlack mit dem Material des Modells und der benutzten Druckfarbe verträgt. Der UV-Schutzlack sollte auch auf jeden Fall vor der Anbringung einer Takelage aufgetragen werden, da sich sonst Tropfen an den Fäden bilden können.

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