Region A - Seezeichen 1
Maßstab: 1:250
Schwierigkeitsgrad: schwierig
Größe (LxB): 282x121 mm
Für Dioramenbauer ist dieser Bogen eine wahre Fundgrube. Mit den verschiedenen Fahrwassertonnen läßt sich beinahe jede Sitaution auf dem Wasser nachstellen. Zusätzlich kann mit der enthaltenen Pier und den Austrüstungsgegenständen eine Anlegestelle für Tonnenleger geschaffen werden.
Der Bogen Seezeichen 1 zeigt Tonnen aus der Region A, wie sie typischerweise in Deutschland eingesetzt werden. Mit geringen Änderungen können viele der Tonnen in diesem Bogen aber auch als Tonnen der Region B umgestaltet werden. Jedoch sind auch die Kardinalzeichen, die z. B. zur Markierung von Gefahrenstellen eingesetzt werden, in beiden Regionen unterschiedlich. Eine kurze Recherche im Internet oder der einschlägigen Literatur ist hier angebracht. An Land werden Tonnen üblicherweise in einem Tonnenhof gelagert, in Stand gesetzt und gewartet. Die beiliegende Pier kann für diesen Zweck genutzt werden und Gestelle zur Aufnahme der kleineren Tonnen sind oft im Tonnenhof gut gefüllt anzutreffen.
Die Modellhighlights:
- 93 Wasserlinientonnen
- 56 komplette Tonnen
- mit moderner Pier in Modulbauweise
- mit Gefahrentonnen
- mit Bremer Schlüsseltonne
- mehrere Ansteuerungstonnen enthalten.
- 5 verschiedene Tonnenarten enthalten
Produkttyp | Kartonmodell |
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Hersteller | HMV Hamburger Modellbaubogen Verlag |
Maßstab | 1:250 |
Konstrukteur | Benjamin Fentens, Friedrich Pohl |
Schwierigkeitsgrad | schwierig |
Bogenformat | DIN A4 |
Bögen | 8 |
Teile | 2495 |
Länge | 282 mm |
Breite | 121 mm |
Anleitung | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Bildbauanleitung |
In der Antike und im frühen Mittelalter dienten vor allem natürliche Zeichen als Navigationshilfen, beispielsweise prägnante Felsen oder Baumgruppen am Ufer oder eine ungewöhnliche Küstenformation. Schon früh kamen vom Menschen errichtete Zeichen dazu. Steinhaufen oder Holzgerüste, die teilweise bereits nachts mit einem Licht versehen wurden, sollten Schiffen den Weg leiten. Jene Baken (das Wort stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Zeichen) kamen bereits früh zum Einsatz und bereits im Jahr 1226 wird ein solches Seezeichen bei Lübeck erwähnt. Hamburg begann im Jahr 1286 mit der Planung eines Turmes mit Laterne auf der Insel Neuwerk in der Elbmündung.
Schwimmende Seezeichen sind in Deutschland ab dem 14. Jahrhundert belegt. Schon Ende des 18. Jahrhunderts lagen auf der Außenweser bereits 46 Tonnen aus. Die "Schlüsseltonne" ist sicher die bekannteste dieser Tonnen. Diese Ansteuerungstonne für die Wesermündung ist auch in diesem Modellbogen enthalten. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden Fahrwassertonnen aus Holz und mußten daher im Winter eingezogen werden, da Eis und Schnee dem Material zu sehr zusetzten. Die ersten eisernen Tonnen in Deutschland kamen auf der Weser zum Einsatz. Gleichzeitig kamen vermehrt spezielle Seezeichenfahrzeuge, die Tonnenleger, auf.
Im Jahr 1880 konnte das erste mal eine Stahltonne mit einem gasbetriebenen Leuchtfeuer in Dienst gestellt werden. Dadurch gewann die Betonnung des Fahrwassers zusätzlich an Bedeutung. Gasbetriebene Seezeichen wurden über die Jahre immer weiter verbessert und zuletzt konnte eine gasbetriebene Tonne bis zu zwei Jahre auf See bleiben. Inzwischen werden moderne Tonnen mit wartungsfreien LED-Lichtquellen ausgestattet, die mit Solarbetrieb mindestens 5 Jahre nahezu störungsfrei arbeiten. Der sogenannte Solarkompaktaufsatz (SKA) beinhaltet Leuchtmittel, Solarpanel, Regler und Akkumulatoren und wird auf die hermetisch dichte Tonne aufgesetzt.
Über Jahrhunderte gab es kein einheitliches Betonnungssystem und man sah auch nicht unbedingt den Bedarf dafür. Erst 1904 wurde in Deutschland ein 1887 veröffentlichter Erlaß von Reichskanzler Otto von Bismarck über die "Grundsätze eines einheitlichen Systems zur Bezeichnung des Fahrwassers und der Untiefen in den deutschen Küstengewässern" umgesetzt. Dieses System blieb im Wesentlichen bis 1954 im Einsatz.
Seit 1982 gilt ein internationales Betonnungssystem, welches durch die IALA (International Association of Lighthouse Authorities) geregelt wird. In Deutschland wurde bereits im Frühjahr 1978 auf das neue System umgestellt. Man konnte sich damals jedoch nicht auf ein weltweit einheitliches System einigen. Aus diesem Grund unterscheidet man heute die beiden Regionen A und B. Region A umfaßt Europa, Afrika, weite Teile Asiens, Australien und Neuseeland. Zur Region B gehören Nord- und Südamerika, Japan, die Philipinnen und Korea. Seezeichen in der Region A sind von See her kommend an Steuerbord grün mit spitzem Toppzeichen und ungeraden Ziffern, an Backbord rot mit zylinderförmigen Toppzeichen und geraden Ziffern. In Region B hingegen sind von See her kommend an Steuerbord rote Zeichen mit spitzen Toppzeichen und geraden Ziffern, sowie an Backbord grüne Zeichen mit zylinderförmigen Toppzeichen und ungeraden Ziffern im Einsatz.