Fischdampfer Wuppertal
Maßstab: 1:250
Schwierigkeitsgrad: schwierig
Größe (LxBxH): 237x37x71 mm
Dieser Bogen eines typischen Fischdampfers der 50er Jahre stellt eine Herausforderung auch für erfahrene Modellbauer dar. Auf nicht einmal 24 cm hat Peter Brandt mehr als 600 Teile unterbracht. Dennoch läßt sich das Modell erstaunlich gut bauen und das Ergebnis überzeugt allemal.
Der HMV Bogen der Nürnberg ist beileibe kein einfaches Modell. Gücklicherweise sind einige ganze Menge Teile alternativ baubar und die größte Schwierigkeit bei diesem Bogen liegt sicherlich in der Kleinheit der Teile. Es sind doch erstaunlich viele Details auf einem solchen Seitenfänger zu finden.
Die Konstruktion ist gut durchdacht und der Bau macht großen Spaß. Selbst die starken Rundungen auf dem Backdeck schmiegen sich nach gutem Vorformen problemlos an das Spantengerüst und liefern ein tolles Ergebnis. Und wenn man sich dann erst einmal durch den Kleinteiledschungel auf den Decks gekämpft hat, wird man mit einem wahrhaft außergewöhnlichen Modell. Die Mühe lohnt!
Die Modellhighlights:
- Alternativ Nürnberg oder Wuppertal baubar
- detaillierte Winden
- Arbeitsdeck mit Gebrauchsspuren
- Filigrane Masten mit Ladebäumen
- vorbildgetreue Fangvorrichtungen
Produkttyp | Kartonmodell |
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Hersteller | HMV Hamburger Modellbaubogen Verlag |
Maßstab | 1:250 |
Konstrukteur | Peter Brandt |
Schwierigkeitsgrad | schwierig |
Bogenformat | DIN A4 |
Bögen | 4 |
Teile | 607 |
Teile ohne Alternativteile | 454 |
Länge | 237 mm |
Breite | 37 mm |
Höhe | 71 mm |
Anleitung | Deutsch, Englisch, Bildbauanleitung |
Technische Daten:
- Bauwerft: Rickmers-Werft, Bremerhaven
- Indienststellung: 1952
- Länge: 60,00 m
- Breite: 8,50 m
- Verdrängung: 620 BRT
- Antrieb: Dreifach-Expansionsmaschine mit Abdampfturbine, 1075 PS
- Geschwindigkeit: 13 Kn
- Besatzung: 21 Mann
Im Jahr 1951 erhielt die Rickmers-Werft von der "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei AG den Auftrag für zwei Fischdampfer. Diese beiden Schiffe erhielten die Namen "Wuppertal" und "Nürnberg" und sollten voll beladen mindestens 13 Knoten laufen. Sie waren typisch für die Fischdampfer der 50er Jahre, so wie sie seinerzeit zu Hunderten auf der Nordsee und vor den anderen bekannten Fanggebieten bei Island, Norwegen und Grönland anzutreffen waren. Die Bauart tauchte bereits kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts auf und wurde mit den Jahrzehnten bis zum Anfang der 60er Jahre ständig weiterentwickelt.
Die Wuppertal und Nürnberg gehörten zu den letzten Schiffen mit Dampfantrieb; die Neubauten danach wurden mit leistungsstärkeren Dieselmotoren ausgerüstet. Der Maschinenraum nahm weniger Platz ein,und es konnte eine Fischmehlanage eingebaut werden. Die ehemaligen Kohlebunkerkapazitäten konnten teilweise als Fischmehlladeräume benutzt werden.
Ende der 50er Jahre tauchten allerdings die sehr viel leistungsfähigeren Heckfänger auf, die nach und nach die Seitenfänger verdrängten. Wuppertal und Nürnberg wurden 1973 abgewrackt.
Aber auch die Zeit der deutschen Heckfänger sollte nicht ewig dauern. Island dehnte 1952 seine Fischereigrenze von 3 auf 4 Seemeilen aus, 1958 bereits auf 12 Meilen. Die weitere Ausdehnung der isländischen Ansprüche in Form einer Wirtschaftszone führte zu einem Konflikt zwischen den Nachbarländern England und Norwegen, der ab 1952 zeitweise zu Fischereikriegen eskalierte.
Schließlich einigte sich Island mit den anderen europäischen Staaten auf eine Wirtschaftszone von 200 Seemeilen. Durch eine deutsch-isländische Übereinkunft erhielten deutsche Trawler für mehrere Jahre Fangrechte, aber das Ende der deutschen Hochsee-Fischerei zeichnete sich dennoch ab.
Heute wird ein Großteil des Fischbedarfs Deutschlands aus denjenigen Nationen importiert, vor deren Hoheitsgewässern er einst von eigenen Trawlern gefangen wurde.
Im Gegensatz zu Passagier- und Kriegsschiffen stellt sich die Planlage bei einem typischen Arbeitsschiff wie der Wuppertal/Nürnberg als ungleich viel schwieriger dar. Nur selten sind vollständige Dokumentationen und Pläne vorhanden.
Durch langwierige Recherche ist es uns gelungen ein umfangreiches Archiv an Planunterlagen, Abbildungen und Informationen zur Wuppertal/Nürnberg zusammenzutragen, so dass wir diesen detaillierten Modellbaubogen entwickeln konnten.
Haben wir weiteres Interesse am Thema Fischdampfer bei Ihnen geweckt? Es gibt an den Nordseehäfen einige Museen, die sich damit beschäftigen und Abteilungen dafür eingerichtet haben. Als Beispiel seien hier genannt:
Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Historisches Museum Bremerhaven
(Morgenstern-Museum)
Fischereimuseum Cuxhaven